Antje Krause, Biel 2011
Auch wenn das Interesse am Bieler Hunderter offensichtlich nicht allzu groß ist, will ich dennoch meiner Pflicht genüge tun und einen kurzen Bericht für die FG schreiben.
Nach zwei Jahren Pause dachte ich, dass es wieder mal Zeit wäre, in Biel zu laufen. Der Kasselmarathon passte als Vorbereitungslauf gut hinein, fiel aber letztendlich wegen der Hitze mit gut dreieinhalb Stunden wesentlich langsamer aus als angedacht. Kurzfristig entschloss ich mich vor zwei Wochen, den Westerwaldlauf, auf den ich ganz zufällig gestoßen bin, als letzten langen Lauf zu absolvieren. Eine Veranstaltung, die absolut zu empfehlen ist. 50 Kilometer durch den schönen Westerwald, mit ordentlich Höhenmetern gespickt in absolut entspannter Atmosphäre. Gute Verpflegung unterwegs, schönes Start/Zielgelände und das zum mehr als fairen Preis von 10 Euro. Eine Seltenheit heutzutage, wo auch Landschaftsläufe in Mode kommen, die das vier-fünffache kosten und man seine Verpflegung sogar teilweise noch selbst mitschleppen muss. Dass es keine Zeitnahme und keine Siegerehrung gibt, stört keinen. Dass in der Ergebnisliste und auf der Urkunde dann die selbst gestoppte Zeit notiert wird, auch nicht. Ich hatte einen ordentlichen Muskelkater hinterher, aber das schöne Gefühl, noch was Gutes für Biel getan zu haben.
Biel selbst wollte ich so halbwegs ambitioniert laufen. Schauen, wer da ist, wenn möglich vielleicht auf´s Treppchen kommen und ansonsten aber vor allem nicht so leiden, wie bei den beiden letzten Läufen in Biel.
Beim Blick in die Starterliste war aber schon klar, dass es schwierig werden würde. Schon nach 20 Kilometern bekam ich die Info, dass vorn gleich mehrere Frauen waren, die richtig loslegten und schon einige Minuten Vorsprung hatten. Da ich mich knapp über 5 Minutenschnitt befand, war die Sache für mich damit erledigt. Die Bedingungen waren schwierig, teils heftiger Dauerregen bis fast zur Hälfte, viele Pfützen, teilweise sehr starker Wind machten es nicht einfach. Verlaufen habe ich mich auch gleich zwei mal (aus Unachtsamkeit), aber zum Glück habe ich es recht schnell gemerkt.
Über den Ho-Chi-Minh Pfad bin ich wieder gut drüber gekommen, das Stück hinauf nach Bibern habe ich auch noch mal etwas zugelegt, da die Info kam, dass sich der Abstand zu den beiden Frauen vor mir verringert hätte. Nach Biebern wusste ich, dass der dritte Platz außer Reichweite war. Zeitmäßig war es mir relativ egal, natürlich hatte ich vorher mit den neun Stunden geliebäugelt, doch schon bei Km 70 war mir klar, dass ich mich dafür würde richtig quälen müssen. Dazu war ich nicht bereit, vor allem, da ja in dieser Saison noch weitaus wichtigere Rennen anstehen. Fünfter Platz im Ziel, die Bielzeit um 20 Minuten verbessert, das ist für mich ein gutes Ergebnis. Am wichtigsten ist für mich, dass ich dieses Mal den Lauf wesentlich besser absolviert habe. Nachdem ich sonst bei den Steigungen regelmäßig gehen musste, konnte ich dieses Mal ohne Probleme alles laufen. Wer dazu noch mehr lesen will, kann ja auf Laufreport vorbeischauen, da gibt´s einen ausführlichen Erlebnisbericht.
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